AGFK-Exkursion in die Mitgliedskommune Straubing

16. Juli 2025 – Am 18. September 2024 fand erstmalig eine Exkursion in eine AGFK-Mitgliedskommune statt, die speziell an Radverkehrsbeauftragte sowie Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter mit Schwerpunkt Radverkehrsförderung gerichtet ist. Ziel dieses eintägigen, neuen Angebots ist das Erleben von Mitgliedskommunen und deren Radinfrastruktur vor Ort, im direkten Austausch mit den lokalen Entscheidungsträgern. Oberbürgermeister Markus Pannermayr und die Verantwortlichen aus der Verwaltung gaben der Exkursionsgruppe zu Beginn eine umfangreiche Einführung in die Radverkehrsförderung Straubings.

Neben innovativen Elementen wie Fahrradstraßen und Fahrradzonen wurde besonders die Maßnahme „Auf Straubings grünen Wegen“ ausführlich vorgestellt. Entlang des Allachbaches wurde eine 2,5 Meter breite Verbindung von Westen Richtung Nordosten innerhalb von 3 Jahren geschaffen. Für eine bessere Durchgängigkeit ist diese an den Straßenquerungen bevorrechtigt und zudem größtenteils barrierefrei.

Zusätzlich verfolgt die Stadt Straubing gemeinsam mit der Polizei eine Strategie für mehr Sicherheit und Rücksichtnahme. So werden Poller entfernt, wo Sie eine Gefahr für den Radverkehr darstellen, Nullabsenkungen bei Übergängen von Führungsformen ermöglicht und intuitive Lösungen gewählt, wenn unpraktische Radverkehrsführungen Regelverstöße fördern. Der Einsatz von Rotmarkierungen erfolgt dosiert und besonders an Unfallhäufungsstellen. Zusätzlich wird die Signalisierung angepasst.

Nach dem theoretischen Input am Vormittag und einem Mittagsimbiss schwang sich die Exkursionsgruppe aufs Rad und erkundete die Punkte, welche zuvor präsentiert worden sind. Über die Station Verkehrsgarten, welcher neu angelegt wurde und mit Rädern ausgestattet ist, und entlang einer Fahrradstraße stieß die Gruppe auf eine Kreuzung, die für den Radverkehr optimiert worden ist. Eine induktionsschleifengesteuerte Lichtsignalanlage ermöglicht eine schnelle Schaltung, sodass der Radverkehr eine Haltezeit von max. zehn Sekunden erfährt. Anschließend fuhren die Teilnehmenden über die neu ausgebaute Achse „Auf Straubings grünen Wegen“ zum Bahnhof und begutachteten dort die Erschaffung einer neuen Abstellmöglichkeit für 250 Fahrräder. Ein weiteres Parkhaus gab es nahe der Innenstadt zu besichtigen. Das Besondere hierbei ist die Umnutzung eines leerstehenden Gebäudes hin zu einer geschlossenen und sicheren Abstellmöglichkeit für Fahrräder. Obwohl die Nutzung des Stellplatzangebotes kostenfrei ist, ist die Auslastung nicht zufriedenstellend. Technisch herausfordernd sind zudem die Schließanlage und eine APP zur Nutzung des Angebots. Zum Abschluss durchfuhr die Exkursionsgruppe die einladende und breite Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften und Gastronomiebetrieben, welche für den Radverkehr uneingeschränkt freigegeben ist und zahlreiche Abstellbügel bietet.

Am Veranstaltungsort wieder angekommen, nutzten die Vertretungen der AGFK Mitgliedskommunen die Möglichkeit, Fragen zu den vorgestellten Themen an die Verwaltung zu stellen. Zum Straubinger Maßnahmenplan entfachte sich eine lebhafte Diskussion, ob Radverkehrskonzepte generell förderfähig sind oder nicht. Es stellte sich heraus, dass die einzelnen Bezirksregierungen dies unterschiedlich handhaben. Rotmarkierungen und das Linksabbiegen auf einer Kreuzung mit benutzungspflichtigem Radweg markierten den Schlusspunkt einer sehr spannenden und aufschlussreichen Exkursion nach Straubing. Die AGFK Bayern bedankt sich ganz herzlich für die Ermöglichung dieser Bildungsreise.

(Text und Fotos: AGFK Bayern)