Mehr Radunfälle – Bayern setzt auf Ausbau der Radinfrastruktur

18. September 2025 – Laut einer Mitteilung des Bayerischen Innenministeriums sind die Verkehrsunfallzahlen in Bayern im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Dies gilt allerdings nicht für den Radverkehr. Die Zahl der getöteten Radfahrer stieg von 34 auf 42. Auch die Radunfälle sind leicht angestiegen: um 0,7 Prozent auf 8.905 Fälle. Im Jahr 2024 waren es 8.839 Unfälle. Die Zahl der verletzten Radfahrer erhöhte sich von 8.183 im Jahr 2024 auf 8.255 im ersten Halbjahr 2025.

Innenminister Herrmann sagte zu dem Anstieg der Radunfälle: „Er macht mir Sorgen. Wir brauchen im Radverkehr mehr Rücksicht und Verantwortung. Und der Fahrradhelm bleibt der wirksamste Schutz vor schweren Kopfverletzungen.“ In punkto Verkehrssicherheit wolle er ein noch stärkeres Augenmerk auf das sichere Fahren mit E-Bikes lenken.

Mit seinem Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ arbeitet das Bayerische Innenministerium daran, diese Zahlen im gesamten Verkehr so weit wie möglich zu senken.

Neben Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle setzt der Staatsminister beim Thema Radverkehr langfristig auf den Ausbau der Radinfrastruktur: „Bis zum Jahr 2030 sollen in Zusammenarbeit mit den Kommunen 1.500 Kilometer neue Radwege entstehen – sicher, alltagstauglich und gut angebunden.“ Ein weiterer Baustein zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ist der Einsatz spezieller Fahrradstreifen der Bayerischen Polizei. „Inzwischen sind in Bayern über 800 Polizistinnen und Polizisten auf dem Fahrrad im Einsatz – präsent, ansprechbar und unmittelbar vor Ort“, betonte Herrmann.

AGFK Bayern fordert, an Vision Zero festzuhalten

Die AGFK Bayern fordert in ihrem 18 Punkte umfassenden Forderungskatalog an die bayerische Staatsregierung und den bayerischen Landtag unter anderem, am Leitgedanken der Vision Zero, also der Vision von null Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Toten, bei Planungen konsequent festzuhalten. Die Umsetzung dürfe dabei nicht zulasten des Rad- und Fußverkehrs gehen. Dass die Vision Zero zur Wirklichkeit gemacht werden kann, zeigt die finnische Hauptstadt Helsinki, in der es seit über einem Jahr keine Verkehrstoten mehr gab.

Mit dem bayerischen Radgesetz ist ein wichtiger Schritt getan, die Radverkehrsförderung in Bayern zu institutionalisieren. Der konsequente Ausbau der Radinfrastruktur wird auch von der AGFK Bayern als tragender Faktor zur Erhöhung der Sicherheit gewertet.

(Text: AGFK Bayern)