Bewertungskommission bereist Landkreis von Erlangen bis Baiersdorf und zurück.
Erlangen. Der nächste Schritt auf dem Weg zum fahrradfreundlichen Landkreis ist gemacht: Bei hochsommerlichen Temperaturen radelte eine Kommission aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK), dem bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Landrat Alexander Tritthart selbst, Kreisräten, Mitgliedern des Landratsamtes sowie der Agentur topplan und dem ADFC durch einen Teil Erlangen-Höchstadts. Die rund 20 Kilometer lange Beispielroute führte von Erlangen aus nach Baiersdorf und am Kanal entlang wieder zurück. Ziel der Tour: Vor Ort zu schauen, wie fahrradfreundlich der Landkreis bereits ist und wie sich das Radwegenetz noch alltagstauglicher machen lässt. Ein besonderes Augenmerk legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eventuelle Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkte sowie die Abstellanlagen an den Bahnhöfen in Baiersdorf und Bubenreuth. „Einige Gemeinden engagieren sich bereits stark für den Radverkehr. Nun wollen wir im ganzen Landkreis ein Zeichen für Fahrradfreundlichkeit und Klimaschutz setzen“, betont Landrat Alexander Tritthart vor der Abfahrt nach Baiersdorf.
Gute Noten vergeben„
Ich sehe beim Landkreis ein großes Potential um den Radverkehrsanteil zu
erhöhen. Aktuell liegt er bei 13 Prozent, der bayerische Durchschnitt liegt bei
elf Prozent“, bilanziert Sarah Guttenberger, Geschäftsführerin der AGFK Bayern
nach der Tour. „Ich bin überrascht, dass der Anteil schon so hoch ist. Auf
dieser soliden Basis wollen wir nun weiterarbeiten“, sagte Landrat Alexander
Tritthart im Abschlussgespräch. Der Kommission hat ebenfalls sehr gefallen,
dass in dem Radverkehrskonzept, welches Regionalmanager Matthias Nicolai und
die Agentur topplan derzeit erarbeiten, die Kriterien der AFGK bereits
berücksichtigt werden. Das zeige, laut Guttenberger, dass der Landkreis
Fahrradfreundlichkeit ernstnehme und dass das Konzept auf einem hohen Niveau
erstellt werde.
Für Auszeichnung
bewerben
Auch das Landratsamt selbst kommt bei der Bewertung gut weg: Die Kommission
lobte die zahlreichen Abstellmöglichkeiten, die Duschen für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und die vorhandenen Dienstfahrräder. Landrat Alexander
Tritthart legten sie daher ans Herz, dass sich das Landratsamt um die
Auszeichnung als fahrradfreundlicher Arbeitgeber bewerben solle.
Mitglied auf Probe
angestrebt
Neben den vielen positiven Aspekten hat der Landkreis auch ein paar
Hausaufgaben bekommen. So solle die Stelle des Radverkehrsbeauftragten bald
besetzt werden, damit das Radverkehrskonzept erstellt werden kann. Die
Kommission empfahl zudem, die Öffentlichkeitsarbeit für das Radfahren im
Landkreis zu intensivieren und im Vorgriff auf kühlere Tage bereits
Fahrrad-Hauptrouten für den Winterdienst zu benennen. Nächste Schritte
Als nächstes entscheidet der AGFK-Vorstand darüber, ob der Landkreis als
vorläufiges Mitglied aufgenommen wird. Danach hat der Kreis vier Jahre Zeit,
alle Kriterien, die für ein vollwertiges Mitglied erforderlich sind, zu
erfüllen. Dann radelt die Kommission erneut durch den Landkreis und entscheidet
über die Aufnahme.