Das letzte Radverkehrskonzept im Landkreis Augsburg stammt noch aus dem Jahr 2009. Seitdem hat sich einiges getan: E-Bikes, Pedelecs, Änderungen des Nutzungsverhaltens. Da der Landkreis bereits ein gut ausgebautes Freizeitradwegenetz besitzt, stand bei der neuen Radverkehrskonzeption insbesondere die Förderung des Alltagsradverkehrs im Vordergrund. Ziel war die Entwicklung eines zielorientierten Radverkehrsnetzes mit schnellen und direkten Verbindungen zwischen den Gemeinden sowie innerhalb der Gemeinden zur Einbindung in die Region.
Im ersten Prozessschritt wurde dabei unter der Berücksichtigung von potentiellen Quell- und Zielpunkten sowie der nutzungsbedingten und natürlichen Hindernisse ein idealtypisches Netz entwickelt, das anschließend auf das bestehende Straßen- und Wegenetz umgelegt wurde. Daraus wurde in einem Abstimmungsprozess mit den Kommunen und der Verwaltung des Landkreises sowie den benachbarten Gebietskörperschaften das Alltagsradnetz für den Landkreis entwickelt. Dabei wurden die Ergebnisse aus einem Bürgerworkshop und insgesamt vier Arbeitskreissitzungen berücksichtigt u.a. mit Beteiligung der Polizei und des ADFC sowie lokalen Verbänden. Im Anschluss wurde dieses Netz mit den bestehenden Radverkehrsanlagen abgeglichen. Wo die bisher für den Freizeitverkehr gute Infrastruktur dem Alltagsverkehr nicht genügt, sind Maßnahmen definiert worden. Dabei wurden neben Markierungs- und Beschilderungslösungen, Ausbaumaßnahmen sowie Streckenverlegungen auch Neubauten bzw. Netzlückenschlüsse definiert. Zusätzlich wurde das Alltagsnetz auf punktuelle Mängel bezüglich Beschilderung, Komfort, Markierungen, Oberfläche und Sicherheitsaspekte untersucht. Für sämtliche Mängel gibt es für die Umsetzung eine Priorisierungsempfehlung von Seiten des Fachbüros.
Die Ergebnisse der Konzepterstellung sind samt Bestandsanalyse, Netzplanung, Ausbau- und Qualitätsstandards von Radverkehrsanlagen, Netzanalyse und Maßnahmenkonzept in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Zusätzlich wurde ein Fahrradabstellanlagenkonzept erarbeitet. Zusammen mit den vorliegenden Netz- und Maßnahmenplänen dient das Radverkehrskonzept als Planungsgrundlage für die Radverkehrsförderung des Landkreises.
Auf Basis der Ergebnisse plant der Landkreis Augsburg die weiteren Schritte bezüglich Infrastruktur und möchte gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen die Säulen Kommunikation, Information und Service umsetzen. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit und Abstimmung mit den benachbarten Gebietskörperschaften gestärkt.