Das Fahrrad wird häufig in Kombination mit dem öffentlichen Nahverkehr genutzt und stellt für viele Pendlerinnen und Pendler ein wichtiges Verkehrsmittel im intermodalen und multimodalen Verkehr dar. Der Bau eines Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof ist eine konsequente Fortführung der Aktivitäten der Stadt Nürnberg zur Förderung des Radverkehrs und der Erhöhung des Radverkehrsanteils. Durch überdachte, sichere und qualitativ hochwertige Abstellanlagen an wichtigen Verknüpfungspunkten zum öffentlichen Nahverkehr lassen sich darüber hinaus zusätzliche neue Nutzerkreise erschließen.
Im September 2020 wurde nun Nürnbergs erstes Fahrradparkhaus, der sogenannte Fahrradspeicher, am Südausgang des Hauptbahnhofes offiziell eröffnet. Er bietet Platz für 400 Fahrräder. Dabei wurden Flächen für Lastenräder, Liegeräder und Fahrräder mit Anhängern eingeplant. Darüber hinaus stehen kostenlos Schließfächer für Fahrradutensilien wie Helme oder Taschen zur Verfügung. In diese wurden Stromanschlüsse zum Aufladen für Akkus von Pedelecs und E-Bikes integriert. Als zusätzliches Serviceangebot steht eine Aufpumpstation und Werkzeug für Kleinreparaturen bereit. Der Zugang zum Fahrradspeicher ist nur mit Karte durch ein gesichertes Drehkreuz möglich. Eine Videoüberwachung sowie Sprechanlagen, über die rund um die Uhr Servicefachkräfte zur Verfügung stehen, sorgen für Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf. Die Kosten für das Abstellen eines Rades liegen bei 0,70 € am Tag, 7 € im Monat und 70 € im Jahr. Alle Tickets sind an den Kassenautomaten erhältlich.
Betreiberin des Fahrradspeichers ist die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG). Die Kosten für den Fahrradspeicher lagen bei rund 1,6 Millionen Euro, davon wurden 860 000 Euro durch den Freistaat gefördert.
Gleichzeitig mit dem Bau des Fahrradspeichers wurde auch das ganze Bahnhofsumfeld rund um den Nelson-Mandela-Platz umgestaltet. Dabei wurden weitere Verbesserungen für den Radverkehr erzielt. Die Straße Hinterm Bahnhof wurde zwischen der Pillenreuther Straße und der Allersberger Straße in die Baumaßnahme aufgenommen und als Tempo 30-Zone ausgewiesen. Nach Abschluss der Baumaßnahme im östlichen Abschnitt wird durch die Realisierung eines durchgehenden Radstreifens Hinterm Bahnhof entgegen der Einbahnstraße zukünftig eine wichtige Wegeverbindung zum östlichen Teil der Südstadt für den Radverkehr zur Verfügung stehen. Desweiteren wurde der Hummelsteiner Weg, der im Südosten an den Nelson-Mandela-Platz grenzt und zu einer der Hauptrouten durch den Nürnberger Süden für Radfahrende zählt, als Fahrradstraße ausgewiesen.