AGFK schlägt Lauf als fahrradfreundliche Kommune in Bayern vor

Mit Lauf kann bald eine weitere Stadt in Bayern als „fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet werden. Eine unabhängige Kommission aus Vertreterinnen und Vertretern des bayerischen Landtages, darunter Norbert Dünkel (CSU) und Markus Ganserer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), des ADFC Bayern, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK Bayern e.V.) sowie der Verkehrswacht und der Polizei bewertete Lauf anhand der strengen Prüfkriterien, die jede Kommune erfüllen muss, die sich um die begehrte Auszeichnung bewirbt.

„Steile Lernkurve“

Lauf ist eines der ersten 38 Gründungsmitglieder der AGFK, die sich seit 2012 dafür einsetzt, den Radverkehrsanteil zu erhöhen und den Radverkehr in Bayern zu fördern. Bereits im Jahr 2015 fand eine so genannte Vorbereisung statt, bei der die Stadt nachweisen musste, inwieweit sie sich für den Radverkehr engagiert. Dabei ging es auch um politische Beschlüsse und finanzielle Aufwendungen, durch die dieser gefördert wird. Nun folgte die Hauptbereisung – mit positivem Ergebnis. „Die AGFK wird dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr vorschlagen, die Stadt Lauf als fahrradfreundliche Kommune auszuzeichnen“, verkündete Martin Ganserer, Vorsitzender der Kommission, in seinem abschließenden Urteil.

Sichtlich erfreut zeigte sich Bürgermeister Benedikt Bisping, der die Jury gemeinsam mit Bernhard Hammerlindl und Wolfgang Brübach vom städtischen Bauamt auf ihrer zweistündigen Radtour durch Lauf begleitet und ihnen Rede und Antwort gestanden hatte, über die Empfehlung.

Seit der Vorbereisung habe es eine „steile Lernkurve“ gegeben und die Stadt werde den eigenen Ansprüchen und ihrer Vorbildfunktion gerecht, betonte Ganserer beim Abschlussgespräch im Rathaus. Das Thema Radverkehrsförderung sei in Lauf sowohl auf politischer Ebene als auch in der Verwaltung mit „viel Engagement und Herzblut“ angepackt worden. Gelobt wurden auch die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Offenheit für Verbessungsvorschläge.

Verpflichtung und Ansporn

Einige “Hausaufgaben” für die Stadt hatte die AGFK dann aber doch noch im Gepäck: Neben der Ausarbeitung eines innerörtlichen Netzkonzepts solle man die Bürgerinnen und Bürger noch stärker dafür begeistern, gerade kurze Strecken mit dem Rad anstatt dem Auto zurückzulegen. Und vielleicht könne darüber hinaus auch „der ein oder andere Euro mehr“ in die Radverkehrsförderung investiert werden, regte Ganserer an. Das Urteil sei Verpflichtung und Ansporn, den beschrittenen Weg konsequent weiter zu gehen, betonte Bürgermeister Benedikt zum Abschluss. „Ihr Expertenblick ist wichtig und hilfreich. Einige Dinge, gerade bei der wegweisenden Beschilderung, wären uns sonst nicht aufgefallen“, dankte er der Jury und versprach, sich auch weiter aktiv für den Radverkehr in Lauf einzusetzen. „Allein in letzten fünf Jahren haben wir fast 800.000 Euro investiert und jährlich rund 30.000 Euro für den Unterhalt der Radwege eingeplant. Wir verfolgen das Thema mit großer Motivation und vollem Einsatz.“

Der Titel “Fahrradfreundliche Kommune in Bayern” hat sieben Jahre Bestand. Verliehen wird er bei einer zentralen Veranstaltung im Herbst.