Die Stadt Aschaffenburg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Mit knapp 70.000 Einwohnern und einem bevölkerungsreichen Einzugsgebiet ist Aschaffenburg Oberzentrum und die größte Stadt am Bayerischen Untermain. Die Altstadt lockt mit verträumten Gassen, schönen Fachwerkhäusern und den zahlreichen Kneipen und Geschäften zum Spazieren, Einkehren und Einkaufen. Der Main und verschiedene Parklandschaften ziehen ein blaues und grünes Band um den Stadtkern. Die reizvolle Mischung aus Sehenswürdigkeiten, Parkanlagen und die Nähe zum Spessart schaffen innerhalb einer wirtschaftlich starken Region ein unverwechselbares Flair und eine hohe Aufenthalts- und Wohnqualität.
Gestern, heute und morgen – Radverkehr in Aschaffenburg
Der historische Stadtgrundriss von Aschaffenburg ist zumeist von engen Straßenräumen geprägt, in denen der Bau von eigenständigen Radwegen nur schwer möglich ist. Bis in die 90er Jahre wurde Radverkehrsförderung aber primär als Bau von Radwegen definiert und fand dementsprechend nur in geringem Umfang statt. Eine stark bewegte Topographie ist als weiteres Hemmnis für die eher geringe Fahrradtradition in Aschaffenburg zu nennen. Folgerichtig entstand ein Kfz-geprägtes Verkehrsverhalten, dessen Auswirkungen noch heute spürbar sind.
Im Ergebnis liegt eine über Jahrzehnte gewachsene Situation vor, in der vor allem in der Innenstadt über Jahre hinweg wenig infrastrukturelle Angebote für den Radverkehr geschaffen wurden. Erst mit der StVO-Novelle von 1997 ergaben sich mit Rad- und Schutzstreifen ganz neue Möglichkeiten der Angebotsverbesserung, ein durchgängig sicheres Radverkehrsnetz liegt aber bis heute nicht vor. Dennoch stieg der Radverkehrsanteil am Modal-Split von 1995 bis 2015 bereits von 8 auf 12% an und bestätigt damit den Trend einer zunehmenden Bedeutung des Radverkehrs.
Durch die angelaufene Umsetzung des seit 2015 vorliegenden Radverkehrskonzeptes sollen durch die Realisierung zahlreicher Maßnahmen die Lücken in der bestehenden Radinfrastruktur geschlossen und damit ein Radverkehrsanteil von ca. 17% bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Eine planerische Mitwirkung und Bürgerbeteiligung wird dabei durch das Fahrradforum gewährleistet. Dieses setzt sich aus Vertretern der Verwaltung, Politik und engagierter Interessenverbände zusammen. Für das Jahr 2017 wurden die personellen Möglichkeiten der Verwaltung durch die Einstellung eines Radverkehrsbeauftragten verstärkt. Damit wird die Grundlage für eine zügige Bearbeitung der zahlreichen Projekte gelegt und eine dauerhafte fachliche Betreuung gewährleistet.
Aktuelle Handlungsschwerpunkte
Die Umsetzung des umfassenden Radverkehrskonzeptes und damit die Etablierung eines flächendeckenden und durchgängig sicheren Radverkehrsnetzes bildet den Rahmen aller Aktivitäten. Insbesondere die Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur in der Innenstadt werden zurzeit planerisch in Angriff genommen. Als inhaltliche Schwerpunkte sind für 2017 die Einführung der ersten Fahrradstraße im Zuge der „Brentano-Achse“ sowie die verkehrsräumliche Umgestaltung und Querschnittsanpassung zweier Hauptverkehrsstraßen zu nennen. Zudem ist die Planung und Umsetzung einer flächendeckenden wegweisenden Beschilderung beschlossen und ein erster Arbeitsschwerpunkt des Radverkehrsbeauftragten.