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Bamberg, Stadt

© Stadt Bamberg

Ausgezeichnet zum UNESCO-Welterbe ist Bamberg mit ca. 77.000 Einwohnern die größte Stadt Oberfrankens. Im direkten Umfeld leben etwa 145.500 Menschen, deren Alltag und Mobilität auf das wirtschaftliche Oberzentrum an der Regnitz ausgerichtet sind. Bamberg ist dabei nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsstandort, sondern auch bedeutende Kunst- und Kulturstadt, Sportstadt, Universitäts- und Schulstadt, Domstadt, Tagungs- und Kongressstadt und Gärtnerstadt.

Mit 30 Prozent Radverkehrsanteil ist Bamberg aber auch Fahrradstadt. Der Radverkehr leistet einen wertvollen Beitrag, bei den vielfältigen Mobilitätsansprüchen den knappen Raum im Herzen Bambergs effektiv zu nutzen. Radfahren ist umweltfreundlich und stadtverträglich und steht daher im besonderen Einklang mit den Erfordernissen des Welterbes.

Gestern, heute und morgen – Radverkehr in Bamberg

Ab Mitte der 1990er Jahre wurde das hierarchisch gegliederte Radverkehrsnetz systematisch ausgebaut und Belange des Radverkehrs bei allen Neuplanungen konsequent berücksichtigt. Das Radverkehrsnetz beinhaltet alle Formen der Radverkehrsführung, viele Einbahnstraßen und Sackgassen sind für den Radverkehr geöffnet. Durch die Kampagne „Kopf an – Motor aus. Für Null CO2  auf Kurzstrecken“ konnte Bamberg als Modellstadt im Jahr 2009 gezielt für die umweltfreundliche Nahmobilität werben. Die positiven Erfahrungen führten zur „Radverkehrsstrategie 2012“: Radverkehrsförderung erfolgt zusätzlich zum Ausbau der Infrastruktur auch gezielt über die Handlungsfelder Service, Öffentlichkeitsarbeit, Verkehrssicherheit und Radtourismus. Das jährlich aufgelegte Fahrradprogramm enthält die jeweiligen Maßnahmen zur Umsetzung.

                            Fotos: ©Stadt Bamberg

Heute werden 30 Prozent aller Wege der Bamberger Bevölkerung mit dem Rad zurückgelegt, im Binnenverkehr sind es sogar 35 Prozent (Stand 2015). Zusätzlich zieht die attraktive Radregion Bamberger Land mit 20 regional und überregional ausgewiesenen Radwanderwegen viele Radtouristen an. Damit prägt der Radverkehr die Mobilität in Bamberg.

Daraus ergeben sich vielfältige Aufgaben, neben dem Schließen von noch ausstehenden Lücken muss die Radverkehrsinfrastruktur an das erhöhte Radverkehrsaufkommen angepasst werden. Ein wichtiger Schritt hierzu ist die Stellplatzsatzung, durch die bei allen Neubauten und Nutzungsänderungen ein baulicher Nachweis von adäquaten Radabstellplätzen notwendig wird (Ablöse ist mit 400 € je Radabstellplatz möglich). Diese Vorgaben führen bereits jetzt zu spürbarer qualitativer und quantitativer Verbesserung der Radabstellanlagen bei Neubauvorhaben.

Handlungsschwerpunkte

Der Stadtrat hat im Januar 2018 den Zielvorgaben des Bürgerbegehrens „Radentscheid Bamberg“ zugestimmt und gleichzeitig ein „Maßnahmenpaket 2018“ beschlossen. In Kombination mit einer Imagekampagne sollen die positiven Aspekte des Fahrradfahrens hervorgehoben werden. Gleichzeitig gilt es für gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu werben.

Seither konnten neue Fahrradparkplätze geschaffen sowie weitere „Fahrradstraßen“ und ein „Fahrradquartier“ ausgewiesen werden. Für verbesserte Sicherheit an Kreuzungen und Einmündungen sorgen, u.a. Rotmarkierungen, die Markierung von „aufgeweiteten Radaufstellstreifen“ vor Lichtsignalanlagen oder auch neue Querschnittsaufteilungen im Kreuzungsbereich.

Die „Fahrradstadt Bamberg“ wirkt auf vielen Handlungsfeldern – Beispiele:

  • Austausch der verschiedenen Interessen und Akteure in Arbeitsgruppen (Routine Verkehr, AG Rad, Fahrradforum)
  • neues Internetportal unter www.fahrradstadt-bamberg.de
  • vorbildliches Fahrradparkhaus am Bahnhof
  • Fahrrad-Stadtplan (in 4. Auflage)
  • Bürgerdialog zum Melden von Lob, Kritik und Mängeln
  • regelmäßige Beteiligung am „STADTRADELN“ mit Sonderwettbewerb für Schulen
  • Modellstadt im Rahmen des Projektes „Grüner Pfeil für Radfahrende“

Bei aktuell 30 Prozent ist eine weitere Erhöhung des Radverkehrsanteils um fünf Prozent bis 2025 ein ambitioniertes Ziel. Zudem soll die Kooperation mit dem Landkreis und insbesondere den Umland-Kommunen, auch mit Blick auf die Pendler-Thematik, gestärkt werden. Dazu will man entsprechende Strukturen für eine projektorientierte Zusammenarbeit schaffen