Große Kreisstadt Freising
Freising ist Schul- und Hochschulstadt, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort, Dom- und Bischofsstadt, kulturelles Zentrum, vor allem Lebensmittelpunkt für rund 46 000 Einwohner. Als älteste Stadt zwischen Regensburg und Bozen überzeugt nicht nur die ausgezeichnet erhaltene historische Altstadt mit ihren eindrucksvollen Bürgerhäusern und vielen Sehenswürdigkeiten, sondern auch die außergewöhnliche Vielfalt an Landschafts-, Kultur- und Erholungsräumen entlang der Isar. Das Alleinstellungsmerkmal bildet der weithin sichtbare und stadtbildprägende Domberg, der die Grenze zu der Münchner Schotterebene im Süden und dem Hügelland im Norden markiert. Historisch gesehen waren Freising und München lange Konkurrenten, doch heute hat die Landeshauptstadt weit mehr Einwohner als Freising.
Dennoch erfüllt das zweite Oberzentrum in der Region München wichtige Versorgungsfunktionen für das Umland und kann eine ausgezeichnete Anbindung an die Schiene, das Autobahnnetz und den Münchener Flughafen (weniger als 3 km Entfernung) vorweisen.
Gestern, heute und morgen – Radverkehr in Freising
Mit der Lage am Isarradweg und dem nahen Ammer-Amper-Radweg gilt Freising seit jeher als Hotspot des Radwandertourismus mit hohem Freizeitwert. Doch nicht nur Touristen „satteln auf“, sondern auch die Freisinger haben im Laufe der Jahre das Fahrrad als geeignetes Fortbewegungsmittel für den Berufs- und Freizeitverkehr entdeckt. Mittlerweile prägen Radfahrer das Bild des Stadtverkehrs stark mit.
Um die Radler zu unterstützen wurde seitens der Stadt Freising frühzeitig eine Fahrradabstellplatzsatzung beschlossen. Darüber hinaus fand mit dem Arbeitskreis „Runder Radltisch“ eine breite Vernetzung aller am Thema beteiligten und interessierten Akteure statt. Der Arbeitskreis setzt sich aus Mitgliedern der Agenda 21 Teilgruppe „Mobilität“, Vertretern des ADFC, des VCD (Verkehrsclub Deutschland), Stadträtinnen und Stadträten, sowie Vertretern der Verwaltung und Polizei zusammen. Durch diese Institution konnten bereits einige Projekte angegangen und Ideen angeschoben werden.
Als erster Meilenstein gilt das 2014 fertiggestellte Teilverkehrskonzept Radverkehr, welches eng mit dem Arbeitskreis abgestimmt wurde. Im Rahmen des Konzepts wurden Haupt- und Nebenrouten für Freising erörtert, welche kontinuierlich ausgebaut werden sollen. Des Weiteren wurden die Verbindungen auf ihren Komfort und die Sicherheit hin überprüft. Insgesamt wurde der Stadtverwaltung mit dem Konzept ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Radinfrastruktur an die Hand gegeben.
Jetzt gilt es auf dieser Grundlage aufzubauen und weitere Maßnahmen zu forcieren. Das Radverkehrskonzept soll zeitnah fortgeschrieben werden und vor allem den Aspekten der strategischen Netzplanung unter Berücksichtigung der zukünftigen Tendenzen der Stadtentwicklung Rechnung tragen. Darüber hinaus wird das Augenmerk auf öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen unter dem Gesichtspunkt der Serviceverbesserung für Radfahrer liegen. Übergeordnetes Ziel ist es noch mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern um die Umwelt- und Lebensqualität noch weiter zu steigern.
Handlungsschwerpunkte
In den nächsten Jahren gilt es – neben der stetigen Verbesserung der Sicherheit – den Service für die Radfahrer zu verbessern. Dazu gehört insbesondere die Errichtung von qualitätvollen Abstellanlagen an wichtigen Zielen, aber auch die Intensivierung der Öffentlichkeitsinformation.
Im Zuge der anstehenden Neugestaltung der Freisinger Innenstadt bietet sich eine große Chance für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur.
Die Umsetzung einer einheitlichen und schlüssigen Beschilderung sowie der vermehrte Einsatz von Piktogrammen bei der Kennzeichnung von Radwegen soll forciert werden.
Die Netzplanung wird verstärkt an den zukünftigen Entwicklungen (Ringschluss der Münchner S-Bahn, Errichtung eines weiteren Isarstegs, etc.) ausgerichtet werden.
Der Hochschulstandort Weihenstephan soll auf allen Ebenen besser mit der Stadt Freising vernetzt werden. Dazu gehört auch eine Verbesserung der Radwegeverbindungen.
Die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts soll sowohl einen übergeordneten (Orientierungs-)rahmen für die vielfältigen Maßnahmen bilden als auch präzise Zielvorgaben enthalten, die es zu erreichen gilt.
Die Maßnahmen sollen in enger Abstimmung mit dem Arbeitskreis „Runder Radltisch“ ausgearbeitet werden.