Wer kennt ihn nicht, den charakteristischen Lauf des Mains, der fast täglich auf den Wetterkarten im Fernsehen zu sehen ist? Dort, wo in Franken der Main den verbindenden Bogen vom Wald- zum Weinland spannt, liegt der Landkreis Main-Spessart. Hier leben rund 126.000 Menschen. Mit 1.322 km² ist er der flächengrößte Landkreis in Unterfranken. Zwei völlig unterschiedliche Naturräume gliedern den Landkreis: Im Norden und Westen nehmen die waldbestandenen Buntsandsteinrücken des Spessarts über die Hälfte des Landkreisgebietes ein. Hier liegt auch ein Teil des „Naturpark Spessart“, der bis in die angrenzenden Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Kinzig reicht. Im Süden und Osten öffnet sich der Landkreis zu den Muschelkalk-Rebhängen des Weinlandes hin. Verbunden werden die beiden Naturräume durch das markante Tal des Mains, der den Landkreis auf einer Länge von 87 Kilometern durchzieht. Hier liegen auch die vier größten Städte des Landkreises: Die Kreisstadt Karlstadt, Gemünden, Lohr a. Main und Marktheidenfeld und auch viele wichtige Industrieunternehmen sind hier zu finden. Denn der Landkreis Main-Spessart ist viel mehr als ein Landkreis mit einer schönen und intakten Natur. Er zählt mit aktuell rund 48.000 Beschäftigten gleichzeitig zu den industriestärksten Landkreisen Unterfrankens. Die Arbeitslosenquote liegt seit Jahren unter dem Durchschnitt Unterfrankens oder Bayerns. Der Wirtschaftsstandort ist durch seine zentrale Lage in Deutschland zwischen den Metropolregionen Rhein-Main im Westen und Nürnberg im Süden gekennzeichnet. In Main-Spessart finden sich viele traditionell gewachsene Firmen, gesunde Unternehmen des Mittelstands und Global Player. Mit den benachbarten Zentren Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und den Landkreisen Main-Tauber und Bad Kissingen gibt es viele enge Pendlerverflechtungen.
Radfahren in Main-Spessart – Auf dem Weg zum Alltagsradfahren
Gut aufgestellt ist Main-Spessart bereits bei der touristischen Radinfrastruktur. Mit rund 800 Kilometern besitzt der Landkreis ein gut ausgebautes und beschildertes Freizeit-Radroutennetz. Dieses Netz wird fortlaufend aktualisiert und gepflegt. Für Touristen und Einheimische bieten sich hier also viele Möglichkeiten, den Landkreis mit dem Rad zu erkunden. Vielfach führen diese Wege entlang des Mains und seiner Nebenflüsse. Jenseits der Fluss- und Bachtäler nehmen die topgrafischen Herausforderungen aber deutlich zu. Das mag auch ein Grund dafür sein, warum das Alltagsradeln bislang nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Nun hat sich der Landkreis das Ziel gesetzt, den Radverkehr als klimaverträgliche Verkehrsart noch stärker zu fördern und mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu motivieren. Seit Juli 2022 ist Main-Spessart Mitglied in der AGFK. Mit Hilfe eines Radverkehrskonzepts soll ein sicheres und ganzjährig befahrbares Radwegenetz für den Alltagsverkehr erarbeitet werden, das die Gemeinden im Landkreis direkt miteinander verbindet und gute Anbindungen an denÖPNV schafft. Denn der Fahrradverkehr soll auch als Zubringer zu den Arbeitsstätten in den benachbarten Zentren in Zukunft eine größere Rolle einnehmen.
Grundlage für das Radverkehrskonzept ist das bereits bestehende Radwegenetz, das weiter verdichtet und verbessert werden muss. Dies wird in enger Abstimmung mit den Kommunen erfolgen, die für den Bau der Wege verantwortlich zeichnen.
Die Maßnahmen in Main-Spessart sollen letztendlich im „Radverkehrsnetz Bayern“ münden, das derzeit vom Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr entwickelt wird. Ziel ist ein bayernweites, durchgängig befahrbares Radverkehrsnetz für den Alltagsradverkehr, das die Hauptorte aller Städte und Gemeinden verbindet.