Die junge Stadt Penzberg (ca. 17.000 Einwohner) liegt in der bayerischen Voralpenlandschaft zwischen Eurasburg und Kochel. Im Süden und im Osten wird der Ort durch die Loisach eingegrenzt, einem linken Nebenlauf der Isar. Nordwestlich befinden sich der Starnberger See und die Osterseen. Im Südwesten erhebt sich der Königbergwald bei Sindelsdorf.
Im Jahr 1275 wurde Penzberg als Schwaige Poennensperch erstmals urkundlich erwähnt. Penzberg gehörte bis zum Jahr 1803 dem Kloster Benediktbeuern. Stadtrechte erhielt Penzberg im Jahr 1919.
Das ausgeprägte kulturelle Leben sowie die Vielzahl von Sport- und Freizeiteinrichtungen üben eine große Anziehungskraft auf die Region aus. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel in den vergangenen Jahrzehnten schuf ein ausgeprägtes Bildungswesen. Die verkehrstechnische Anbindung mit der A95 München – Garmisch und dem Halbstundentakt der Bahnstrecke Kochel – München ist sehr gut ausgebaut.
Am 30.09.1966 musste das Bergwerk geschlossen werden, da die Penzberger Kohle nicht mehr verkauft werden konnte. Andere Energiequellen, wie z.B. Erdöl, waren eine zu starke Konkurrenz geworden. Durch die Stilllegung des Bergwerkes stand Penzberg mit einem Schlage vor einem kompletten Neuanfang. Vor allem galt es, für die 1300 arbeitslos gewordenen Bergarbeiter neue Arbeitsplätze zu schaffen. Mit Hilfe des Freistaates Bayern konnten an der nördlichen Stadtgrenze aber schon sehr bald einige größere Betriebe angesiedelt werden, so dass der Strukturwandel relativ reibungslos vonstattenging.
Als die Grube schloss, zählte Penzberg knapp 11 000 Einwohner. Im Laufe der folgenden Jahre wurden viele der alten Bergwerkshäuser durch Neubauten ersetzt, das einstmals vom Bergbau geprägte Stadtbild änderte sich. Penzberg war eine Stadt im Wandel, über der nun keine Rußwolken des Bergwerks mehr lagen.
So entstand 1974 aus den “Penzberger Dolomiten”, den ehemaligen Schutthügeln des Bergwerks, eine grüne Oase inmitten der Stadt. Auf der Berghalde gibt es Spazierwege und Skilifte, Tennisplätze, Sommer- und Winterstockbahnen, Kinderspielplätze, Beachvolleyballfeld – all das lädt zu aktiver Freizeitgestaltung ein.
Aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel ergaben sich natürlich Anforderungen an Infrastruktur und Bildungswesen. Da viele junge Familien zuziehen, stehen Kinder besonders im Fokus.
Das Penzberg unserer Zeit hat ein vollkommen anderes Gesicht als ehedem. Die Stadt mit rund 17.000 Einwohnern ist schon lange ein freundliches und pulsierendes Mittelzentrum mit hoher Lebensqualität und von großer Bedeutung für das Umland. Dieser Bedeutung wollen wir auch zukünftig mit dem Beitritt in die AGFK Bayern gerecht werden und mehr für den Fahrradverkehr in Penzberg tun.
Gestern, heute und morgen – Radverkehr in Penzberg
Penzberg will fahrradfreundlicher werden. Daher hat der Stadtrat sich in einem Grundsatzbeschluss dazu bekannt, den Radverkehr in Penzberg in besonderem Maße zu fördern.
Mit Beschlussfassung vom 6. Oktober 2020 stellte die Stadtverwaltung Penzberg den Antrag in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) aufgenommen zu werden. Nach einer Corona- bedingten Zwangspause konnte im November 2022 die dafür erforderliche Erstbereisung im Stadtgebiet Penzbergs durchgeführt werden. Dabei machten sich Vertreter aus der Kommunalpolitik, der Stadtverwaltung, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie der AGFK mit dem Fahrrad auf eine zehn Kilometer lange Exkursion quer durch alle Stadtteile von Penzberg. Anschließend wurde von der Stadtverwaltung innerhalb eines mehrstündigen Gespräches der Ist-Zustand zur Fahrradfreundlichkeit in Penzberg aufgezeigt.
Der AGFK bilanzierte, dass Penzberg noch viel zu tun habe und gab Empfehlungen, zum Beispiel die Steigerung des Radverkehrsanteiles um fünf Prozent, die Benennung eines Mobilitätsmanagers und die Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts. Letzteres wurde im Oktober 2023 beauftragt. Positiv bewertet wurde von der AGFK das Interesse der Politik und Verwaltung, den Radverkehr in Penzberg fördern zu wollen. Ebenfalls positive Erwähnung fand die neue Fahrradabstellanlage am Bahnhof mitsamt ihrer guten Auslastung, weiter die jährliche Teilnahme am „STADTRADELN“, die Nutzung des Mängelmelders „Radar!“ sowie die Unterstützung von Fahrsicherheitstrainings und der Radlwerkstatt Penzberg, die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes als Handlungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen, gegebenenfalls gar die Erstellung eines reinen Radverkehrskonzeptes, sowie ein Budget für Öffentlichkeitsarbeit.
Ein weiterer positiver Aspekt für die Stadt Penzberg ist seine Landschaft und die in und um Penzberg angelegten Radwege, welche im Internet und in Rad- und Wanderkarten beschrieben werden.
Auch Bürgermeister Stefan Korpan zeigte sich erfreut über die Chance, fahrradfreundliche Kommune werden zu können. „Es gibt viel zu tun für den Radverkehr in Penzberg. Mit dem Mitgliedsantrag bei der AGFK Bayern und den klaren Handlungsmaßnahmen, welche wir erhalten haben, können wir zeitnah und zielgerichtet den Radverkehr in Penzberg verbessern.“