Regensburg: Radentscheid in der Umsetzung
Ende 2019 hat der Rat der Stadt Regensburg die Forderungen des Bürgerbegehrens „Radentscheid“ 1:1 angenommen und die Verwaltung beauftragt, für die Umsetzung eine Projektgruppe zu gründen. Nach gerade einmal 4 Monaten wurden bereits erste Ergebnisse der Projektgruppe sichtbar. Der Stadtrat beschäftigte sich im März 2020 erneut mit dem Thema und beschloss einerseits ein Sofortprogramm und andererseits die Ausschreibung der Planungsleistungen für ein Hauptradroutennetz.
In der unmittelbaren Folge des Beschlusses wurden schon im Frühjahr die ersten Sofortmaßnahmen umgesetzt:
- in der Universitätsstraße wurde eine Lücke im Radverkehrsnetz durch die Markierung beidseitiger Schutzstreifen geschlossen,
- in räumlicher Nähe wurde in der Bischof-Wittmann-Straße auf rund 600 m Länge ein Fahrstreifen eingezogen, so dass eine Umweltspur bzw. ein Radfahrstreifen markiert werden konnten,
- im Hochweg wurden durch verlängerte und zusätzliche Halteverbotszonen die Sichtverhältnisse an den Einmündungen verbessert,
- weiterhin wurden in 2020 fünf neue Fahrradstraßen umgesetzt und
- das Programm zur Schaffung neuer Radabstellanlagen wurde forciert.
Im Oktober 2020 konnte dann bereits das in der Ausschreibung erfolgreiche Planerbüro INOVAPLAN aus Karlsruhe mit der Arbeit für das Hauptradroutennetz beginnen. Für die Öffentlichkeitsarbeit wird das Büro von der Agentur Green-City Experience aus München unterstützt. Die ersten Wochen wurden genutzt, um die Vorgehensweise – insbesondere für die Öffentlichkeitsarbeit – unter den besonderen Rahmenbedingungen abzustimmen und ein Befahrungsnetz festzulegen.
Die Stadt Regensburg und die Radentscheid-Initiatoren verfolgen das Ziel, die Hauptradverbindungen verstärkt abseits der Hauptverkehrsstraßen zu führen. Das soll gelingen durch die Ausweisung von Fahrradstraßen im Nebennetz, die Nutzung von selbständigen Wegen an Flüssen, Bahntrassen und Autobahnen, die Asphaltierung von Feld- und Grünanlagenwegen sowie die Schließung von Netzlücken. Das geplante Netz wird eine Länge von insgesamt rund 130 bis 150 km aufweisen und soll in Stufen realisiert werden.
Regensburg hat sich nicht nur allgemein den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens verschrieben, sondern – ebenfalls im Frühjahr 2020 – die Steigerung des Radverkehrsanteils von 24 % auf 30 % bis 2035 beschlossen. Das Hauptradroutennetz soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten.